last update: 18.07.2012

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Erstbegehungen

Erstbegehungen in Andalusien und an der Costa Blanca

Nach Entdeckung der beinahe unbegrenzten “Neuland”-Möglichkeiten haben wir uns im Sommer 2001 endlich einen Handbohrer angeschafft, der aber bis zum 18.06.2002 im Rucksack blieb. Es dauerte also fast ein weiteres Jahr, bis wir begannen, unseren Erstbegehungshunger zu stillen. In Mijas, unserem Hausgebiet, stach eine unbegangene Linie schon lange ins Auge. Mit dem Handbohrer wurde in sehr langer und harter Handarbeit die Umlenkkette installiert. Ans Klettern war an diesem Tag nicht mehr zu denken und der Hunger, Bohrhaken zu setzen, war gedämpft.

Im Juli und August 2002 folgte ein langer Trip in die Dolomiten, der uns zuvor über Deutschland führte. Dort wurden wir von Onkel Fajo mit einem Akku-Bohrhammer ausgerüstet, damit wir unsere Kräfte zum Klettern nutzen und nicht zum Bohren.

Nach dem luftigen Klettern im nicht immer ganz festen Fels der Dolomiten standen wir am 14.09.2002 wieder unter unserer “Linie” in Mijas und freuten uns auf sichere Bohrhaken.

Der Akku-Bohrhammer entpuppte sich als Wundermaschine, so dass wir die knapp 20 m lange Tour komplett einrichteten. Für eine Rotpunkt-Begehung reichte es nicht mehr. Sie erfolgte am 26.09.2002 und wir nannten unsere Linie “Sueño de André”( 6a).

Beim Einrichten von “Sueño de André” (6a)

Eine Woche nach unserer Aktion in Mijas, am 22.09.2002, waren wir im Gebiet El Torcal bei Antequera und setzen einen weiteren Traum in die Tat um. Am Nachmittag hatte der Sektor “La Bodega” eine neue Route mit dem Namen “Fajo bebe Jack Daniels” (4). Der Tradition in diesem Sektor folgend benannten wir unsere Route auch nach einem uns liebgewonnen alkoholischen Getränk, wobei unser “Hauptsponsor” Onkel Fajo auch berücksichtigt werden sollte. Seriösen Quellen zufolge stürzte Fajo vor vielen Jahren mit Jack Daniels so tief ab, dass er seitdem keinen Whisky mehr anfasst. Nachdem wir die Route rotpunkt geklettert waren, zogen wir ein Stück weiter, denn dort hatte ich vor über zwei Jahren eine “schöne Linie” entdeckt. Wir befanden sie immer noch für schön und kehrten am 28.09.2002 zurück. Der Felsturm liegt im Sektor “Callejon Siete Vias”. Nach einigen lauteren Diskussionen über die Absicherung einer Sportkletterroute (Anzahl, Abstand und Position der Bohrhaken) fanden wir einen Konsens und “nudelten” den Akku leer. Utta durfte sich wegen ihrer unermüdlichen Diskussionsbereitschaft (zum Thema Routenabsicherung) die erste Rotpunktbegehung von “Hambre de abrir” (4+), abholen. Ich überprüfte bei der zweiten Begehung die Position der Bohrhaken und war sehr zufrieden ...

Erst muss man bohren, hämmern und schrauben, danach darf man die Verlässlichkeit der eigenen Bolts prüfen. Hier in “Fajo bebe Jack Daniels” (4).

André präpariert “Hambre de abrir” (4+), Utta an der Umlenkung der gleichen Route ein Jahr später.

Blick über einen kleinen Teil des Felsenlabyrinths von El Torcal.

Valle de Abdalajis (27./28.02.2003)

Fast acht Wochen nach der Rückkehr vom Aconcagua ist zumindest ein Teil der verloren gegangenen Muskulatur wiedergewonnen und das Klettervermögen auf erträglichem Niveau. Thomas einwöchiger Aufenthalt in Spanien wurde leider nur durch sintflutartige Regenfälle bestimmt, aber gegen Ende gab es dann doch noch ein kleines Wetterfenster, in dem wir mit dem Akkubohrer an den Fels gerast sind. Unser Ziel war das Gebiet Valle de Abdalajis zwischen El Torcal und El Chorro. Am 28.02.2003 eröffneten wir rechts des bisherigen Sektors in einem neuen Wandteil die 22 m lange Route Blokes like us (5). Die im unteren Teil leichte Route zieht links haltend zu einem breiten Band hinauf. Von dort geht es über steile griffarme Platten hinauf zur Umlenkkette. Als Utta und ich am 08.03.2003 wieder in Abdalajis waren, kletterten bereits die ersten (?) Wiederholer die Route. Sie hatten ähnlich wie Utta an der Schlüsselpassage ihre Probleme. Utta wunderte sich nicht, dass Längenzüge die Hauptschwierigkeiten darstellen, wenn zwei 1,90 m - Typen eine Route einrichten.

Oben: Thomas bei der Arbeit: klettern, bohren, Akku wechseln, bohren...

Links: Der Verlauf der Route.

Der rechte Wandteil in Valle de Abdalajis, in der Blokes like us (5) liegt.

In Abdalajis muss man beim Klettern mit ziemlich aufdringlichen Zuschauern rechnen.

Valle de Abdalajis (Herbst 2003)

Nach 5 Jahren in Andalusien sind wir wieder in Deutschland gelandet. Die Anpassung an die deutschen Verhältnisse ist nicht einfach, so dass wir uns bei der ersten sich bietenden Möglichkeit für 2 Wochen nach Spanien absetzen. Wir nisten uns in El Chorro ein und erleben das schlechteste Wetter überhaupt. Sintflutartige Regenfälle sorgen dafür, dass so mancher Hang auf die Straßen gespült wurde. Ganz nach den (bescheuerten) Mottos „Irgendwas geht immer!“ bzw. „ Wenn es zum Klettern zu nass ist, dann kann man ja einbohren.“ haben wir versucht, das Beste aus unserer Situation zu machen. Die Ergebnisse:

Am 22.10.2003 eröffneten wir die 2-Seillängen-Route „Welcome to the jungle“ (4 / 6a). Die erste Länge (15 m) ist (noch) ein wenig brüchig und verläuft durch üppige Vegetation (jungle). Die zweite Länge folgt einem diagonal verlaufenden Risssystem 23 m lang zur Umlenkkette. Von dort kann man 35 m abseilen. Die erste Rotpunktbegehung folgte am nächsten Tag.

Etwas weiter links kletterten wir am 28.10.2003 die 17 m lange „November rain“, 5+/6a. Da der November vor der Tür stand und wir bei feinem Nieselregen mit der Bohrmaschine in der Wand hingen, drängte sich der Name auf. Das Kalkgestein hat hier eine ungewöhnliche Struktur. Rotpunkten konnten wir die Route erst am 30.10.2003, zuvor war der Fels zu feucht.

Ebenfalls am 30.10.2003 erhielt der links der Route „Welcome to the jungle“ befindliche Pfeiler eine erste Begehung. „Wish you were here, Spocky“ (5+/6a) zieht 18 m in die Höhe.

WelcometoUtta1a02

Utta inspiziert die zweite Länge von “Welcome to the jungle”.

Utta klettert “November rain” und André zeichnet Topos von den Sektoren im Valle.

Costa Blanca (Winter 2003/04)

Schon wieder haben wir die Flucht ergriffen und uns in Calpe an der Costa Blanca einquartiert. Hier haben wir in der Vergangenheit schon viele Klettermeter gemacht. Wir wollten diesmal vor allem selbst klettern und nicht wieder nur bohren. Gegen Ende der zwei Wochen setzte dann plötzlich wieder das Neutourenfieber ein. Der von Utta entdeckte Fels erhielt seine erste Route: „Clandestino“, 5+/6a. Der Name ist Programm: top secret.

André beim Einrichten von “Clandestino” an der Costa Blanca.

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